In vielen Regionen Deutschlands haben sich die Abfallwirtschaftsbetriebe ein Ziel gesteckt: Die Menschen zu motivieren, nur noch in die Biotonne zu werfen, was auch wirklich hineingehört. Die reGIOcycle-Projektpartner in der Region Augsburg beteiligen sich nun an der "Biotonnen-Challenge 2023".

Konkret sind dies der AWS (Abfallwirtschafts- und Stadtreinigungsbetrieb der Stadt Augsburg), die Abfallberatung des Landkreises Aichach-Friedberg und der AWB (Abfallwirtschaftsbetrieb Landkreis Augsburg). Der Umweltcluster Bayern, die Universität Augsburg und das Difu (Deutsches Institut für Urbanistik) koordinieren und begleiten die Aktivitäten.

Bei der am 26.05. gestarteten Aktion geht es darum, den Bürgerinnen und Bürgern aufzuzeigen, dass in den Bioabfall kein Plastik, Glas, Metall oder andere Fremdstoffe gehören. Die Region, die bei der Challenge am besten abschneidet, wird von der Aktion Biotonne Deutschland, dem Bundesumweltministerium, dem Naturschutzbund Deutschland und anderen Verbänden ausgezeichnet.

Zu Beginn und am Ende der einjährigen Challenge werden die Bioabfälle ausgewählter Fokusgebiete auf deren Fremdstoffanteile untersucht. So wird nach einem Jahr deutlich, ob und inwiefern das Verhalten der Menschen positiv beeinflusst werden konnte.

Das größte Problem im Biomüll stellen sogenannte kompostierbare Biomüllbeutel aus Kunststoff dar. In den Biomüll dürfen solche Müllbeutel nicht gegeben werden, da sie sich bis zur Leerung der Biotonnen nicht zersetzen können und sich so in den Rechen der Sortieranlage bei der Abfallverwertungsanlage verfangen, zerfetzt werden und so in Form von Mikroplastik-Teilchen in die entstehende Komposterde gelangen. Auch alle anderen Müllbeutel aus Kunststoff sind im Biomüll tabu. Blumendrähte, Kleintier- und Katzenstreu sowie sonstiger Restmüll sind einige Beispiele, was nicht in der braunen Tonne landen darf.

In den kommenden Monaten werden schwerpunktmäßig spannende Posts auf den Social-Media-Kanälen der Stadt und des Landkreises Augsburg sowie des Landkreises Aichach-Friedberg auf die Biotonnen-Challenge aufmerksam machen. Außerdem informieren die Kommunen online auf deren Internetseiten zum Thema Biomüll. In den ausgewählten Fokusgebieten sind Sensibilisierungsmaßnahmen vor Ort geplant. Dort befinden sich Großwohnanlagen, an denen bereits in Phase 1 des Projektes reGIOcycle verschiedenste Aktionen (u.a. Umfragen zum Sortierverhalten, Austausch mit BewohnerInnen zu möglichen Maßnahmen) stattfanden. Die identifizierten Maßnahmen werden nun im Rahmen der "Biotonnen-Challenge 2023" umgesetzt.

Das Projekt reGIOcycle steht für Vermeidung, Substitution und nachhaltige Kreislaufwirtschaft von Kunststoffen am Beispiel der Region Augsburg. Themen, an denen im Rahmen des BMBF geförderten Projektes gearbeitet wird, sind neben plastikfreiem Biomüll auch die Forschung an Biokunststoffen und Kunststoffersatzprodukten aus nachwachsenden Rohstoffen sowie der Ersatz von Einwegplastik in der Gastronomie mithilfe des "Augsburger Bechers".

Weitere Informationen:

Projekt reGIOcycle

Augsburger Becher

Biotonnen-Challenge 2023