„Wasser ist Menschenrecht. Es bedeutet Wachstum, Nahrung und Gesundheit“ – so eröffnete Dr. Günter Stoll, Geschäftsführer der Grünbeck Wasseraufbereitung GmbH und Gastgeber des diesjährigen Clustertags, die Veranstaltung. Doch wie können Innovationen und Partnerschaften entstehen, um noch mehr Menschen bspw. den Zugang zu sauberem Wasser oder einer funktionierenden Kreislaufwirtschaft zu ermöglichen? Unter dem Motto „Bewegte Zeiten für die Umweltwirtschaft: Woher weht der Wind und wie setzen wir die Segel jetzt richtig?“ kamen am 03.05.2023 in Höchstädt Mitglieder des Umweltclusters und weitere Vertreter*innen v.a. der bayerischen Umwelttechnologie zusammen, um sich durch Vorträge und gegenseitigen Austausch inspirieren zu lassen.

Reise ins menschliche Gehirn

Ein erstes Highlight der Tagung war die Key Note von Dr. Henning Beck. Der Neurowissenschaftler und Science Slammer nahm die Teilnehmenden wissenschaftlich fundiert, aber humorvoll auf eine Reise ins menschliche Gehirn mit. Unter dem Titel „Die Biologie des Geistesblitzes – Analoge Ideen in der digitalen Welt“ stellte er heraus, welche Potenziale bspw. der Einsatz von künstlicher Intelligenz für die Effizienzsteigerung bestimmter Tätigkeiten bietet, machte jedoch auch Unterschiede zum kreativen menschlichen Denken deutlich. Um möglichst viele Geistesblitze entstehen zu lassen, müsse man jedoch beständig versuchen, eigene Denkmuster zu brechen – und letzten Endes die Umsetzung neuer Ideen auch wagen und Fehler zulassen.

Die Segel richtig setzen

Wie dies gelingen kann, zeigten anschließend vier Mitglieder aus dem Umweltcluster. So berichtete Prof. Reinhard Büchl, wie sich die Büchl Gruppe „enkeltauglich“ in Sachen Kreislaufwirtschaft aufstellt. Ziel ist u.a. eine klimaneutrale Entsorgung mittels digitaler Tools, und die stärkere Verzahnung mit der angewandten Forschung. Dass Ressourcen noch stärker im Kreislauf geführt werden müssen, dafür plädierte auch der nächste Referent. Jakob von Egidy, Gründer vom Startup Bees & Bears, machte sich ein halbes Jahr lang im Kongo ein Bild u.a. vom Lithiumabbau. Nun unterstützt er Unternehmen dabei, kreislauffähige Geschäftsmodelle zu finanzieren. Doch auch im Wasserbereich gibt es noch viel Potenzial für Innovationen: Werner Biesenberger berichtete, wie sich der Wasseraufbereitungsspezialist Grünbeck nun auch im Bereich der Wasserstofferzeugung einbringt und so die Energiewende in Deutschland und international vorantreibt. Maximilian Bleimeier von den Ammerseewerken betonte zudem die Wichtigkeit, sich gegen Blackouts und Dryouts zu wappnen und gleichzeitig als Arbeitgeber ein attraktives Arbeitsumfeld für die bestehende Belegschaft und für neue Bewerber*innen zu schaffen.

Gemeinsam navigieren

Am Nachmittag konnten die Teilnehmenden mit den Referent*innen und untereinander ins Gespräch kommen. Unter dem Motto „Frischer Wind für neue Ideen in der bayerischen Umweltwirtschaft – wie können wir gemeinsam navigieren?“ wurde lebhaft an Thementischen diskutiert. Schwerpunkte bildeten dabei die Rolle der Digitalisierung auf dem Weg zur Klimaneutralität, Potenziale für die bayerische Umweltwirtschaft rund um das „Hype-Thema“ Wasserstoff, die Bewältigung von Krisen durch nachhaltiges Wirtschaften sowie die Kooperation mit Startups als Innovationsmotor für KMU und Kommunen. Dr. Stephanie Kauf-Schraml und Alfred Mayr vom Umweltcluster fassten schließlich zusammen, dass es v.a. Mut brauche, um visionäre Ideen umzusetzen. Die richtigen Partner dafür findet man im Umweltcluster!

Abgerundet wurde die Veranstaltung mit einer Betriebsbesichtigung beim Gastgeber Grünbeck. Hier erhielten die Teilnehmenden Einblicke in die verschiedenen Unternehmensbereiche und konnten „live“ erfahren, wie bspw. Grünbeck-Wasserfilter hergestellt oder Anlagen zur Wasserstofferzeugung gebaut werden.

Wir bedanken uns bei unserem Gastgeber und bei allen Referent*innen und Teilnehmenden für den gelungenen Clustertag und freuen uns auf ein Wiedersehen bei einem unserer nächsten Events!

Klimaneutrales Event

Der Umweltcluster ist bestrebt, den CO2-Fußabdruck seiner Veranstaltungen möglichst gering zu halten und nicht vermeidbare Emissionen künftig weitestgehend zu kompensieren. Um den Clustertag 2023 klimaneutral zu stellen, wurden vor Ort Daten u.a. zur Mobilität der Teilnehmenden erhoben. Die Ergebnisse der Befragung und weitere Informationen zu CO2-neutralen Clusterveranstaltungen finden Sie in Kürze auf unserer Website.

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Interaktives Warmup, spannendes Podium und reger Austausch: Das war der Clustertag 2023 in Höchstädt. Foto: Umweltcluster Bayern.