Kunststoffe sind aus unserem Alltag nicht mehr wegzudenken, doch die Herausforderungen in Bezug auf ihre Entsorgung und Wiederverwertung sind immens.
Bei der gut besuchten Veranstaltung am 30. November 2025 des Umweltcluster Bayern in Kooperation mit der IHK Regensburg wurden der aktuelle Stand, innovative Technologien und die entscheidenden Schritte für eine erfolgreiche Transformation hin zu einer echten Kreislaufwirtschaft für Kunststoffe beleuchtet.
Nach der Begrüßung durch Frau Rita Högl, Vize-Präsidentin der IHK Regensburg und Unternehmerin, und dem Geschäftsführer des UCB Herrn Alfred Mayr, widmete sich der erste Fachvortrag dem Thema „Kunststoffproduktion im Wandel: Herausforderungen und Chancen für die Wettbewerbsfähigkeit der Branche“. Frau Dr. Aliaksandra Shuliakevich von Plastics Europe präsentierte aktuelle Zahlen aus der Kunststoffbranche, die die derzeitige Krise der Branche in Europa eindrucksvoll belegen. Um diese Krise zu meistern, sollten die Standortvorteile eines starken europäischen Netzwerks sowie die Nähe zu Kunden, Lieferanten und zum Markt genutzt werden.
Im Anschluss daran widmete sich der Keynote von Herrn Prof. Dr. Matthias Franke vom Fraunhofer UMSICHT dem Thema „Kreislaufwirtschaft von Kunststoffen: Chancen und Herausforderungen mechanischer und chemischer Recyclingtechnologien“. Dieser stellte in einer Übersicht nicht nur die aktuellen Anlagen in Europa für chemisches und mechanisches Kunststoff-Recycling vor, sondern gab auch einen kurzen technischen Überblick über die derzeitigen Verfahren. Er wies deutlich daraufhin, dass die Vielzahl an Kunststoffen und Kunststoff-Verbindungen das Recycling erschweren sowie der Zugang zu den Wertstoffen.
In der anschließenden Podiumsdiskussion der Beteiligten des 1. Blocks wurde eine große Unsicherheit bei bayerischen Unternehmen der Branche festgestellt, die auf bürokratische Hürden und Herausforderungen, hohe Energiepreise und einer ständig wechselnden Gesetzgebung zurückzuführen sind. Es wurde mehr Pragmatismus, beschleunigte Genehmigungsverfahren, mehr Kontinuität und Freiheit, mehr Forschungsförderung und der Schutz des europäischen Marktes gefordert.
Nach einer Mittagspause präsentierte Frau Dr. Simone Richler vom Ressourceneffizienz-Zentrum Bayern des Bayerischen Landesamt für Umwelt den aktuellen Stand zur Bayerischen Kreislaufwirtschaftsstrategie. Die Bayerische Kreislaufwirtschaftsstrategie beruht auf dem Freiwilligkeitsprinzip. Anfang des Jahres wurden dazu Stakeholder-Dialoge zu verschiedenen Themen wie Textilindustrie, Bau- und Metallbereich oder auch Kunststoffe geführt. In den kommenden Wochen startet dann die Beteiligung der Öffentlichkeit am 1. Entwurf der BayKrWS.
Die folgenden Unternehmenspräsentationen der LINHARDT Group GmbH, Lober GmbH & Co.KG und HP-T Höglmeier Polymer Tech GmbH & Co.KG und RF Replast GmbH zeigten eindurcksvoll, wie durch Innovation nicht nur Material gespart werden kann, sondern Wertstoffströme noch effizienter genutzt werden können. Hier wurden tolle Geschäftsmodelle der Kreislaufwirtschaft demonstriert. Weiterhin gab es spannende Einblicke in aktuelle Forschungsprojekte des Fraunhofer UMSICHT.
Wir bedanken uns bei allen Teilnehmenden und Referent*innen für Ihre Beiträge und Ihr Interesse!
Weitere Informationen zur Kooperation zwischen dem Bayerischen Industrie- und Handelskammer e.V. und dem Umweltcluster Bayern finden Sie auf der Projektseite.







