In diesem Projekt untersucht der Umweltcluster Bayern gemeinsam mit der ECOLOGICON GmbH die Machbarkeit einer wirtschaftlich tragfähigen End-of-Life-Recyclinglösung für Tonerkartuschen in den Zielländern Ghana und Malaysia als Modell für die Regionen Westafrika und ASEAN. Ziel ist es, erste Erkenntnisse zur Machbarkeit zu gewinnen, die zu weiteren Schritten führen können.
Entwicklungs- und Schwellenländer, insbesondere im asiatischen Raum sind derzeit die am stärksten wachsenden Märkte für Office- Druckprodukte. Hierdurch entsteht ein sehr hoher Verbrauch von Tonerkartuschen aus Laserdruckern und Kopierern. Originale „OEM-Kartuschen“ können auch wenn dies derzeit meist von den Herstellern unerwünscht ist, in der Regel mehrfach verwendet werden („re-use“). Danach erreichen sie das Ende ihres Lebenszyklus. Für sogenannte „Newbuild“-Tonerkartuschen von Fremdherstellern trifft dies in der Regel aufgrund ihrer Konstruktion bereits nach einmaliger Verwendung zu.
Beiden „Arten“ von Tonerkartuschen gemeinsam ist, dass sie nicht nur wertvolle Rohstoffe enthalten, sondern auch zahlreiche Schadstoffe. Ihre Verbrennung oder Deponierung führen daher sowohl zu einem vermeidbaren Ressourcenverbrauch als auch zu einer signifikanten Belastung von Boden, Luft und Wasser. Aus ökologischer Sicht ist es daher unabdingbar, dass Tonerkartuschen nach Gebrauch einer stofflichen Recyclinglösung zugeführt werden, wenn keine Wiederverwendung mehr erfolgt oder erfolgen kann. Die stoffliche Verwertung der Kartuschen ist aufgrund des restlichen Tonerstaubs jedoch relativ aufwendig, da der Staub gesundheitsgefährdend ist, die wiederverwendbaren Materialien durch ihn verunreinigt werden und das Risiko von Staubexplosionen besteht.
Das Recycling erfordert aus diesen Gründen spezialisiertes Fachwissen und wurde bisher in den Zielländern dieses Projekts noch nicht umgesetzt. Andererseits stehen deutsche Anlagenbauer und Planer zu den besten Experten in Europa, weswegen der Export dieser Technologien einen wertvollen Beitrag zur Verbesserung der Umweltsituation in den Zielländern leisten könnte und den deutschen Unternehmen neue Märkte eröffnen würde. Das Projekt untersucht in den Zielländern Malaysia und Ghana die Umsetzbarkeit eine wirtschaftlich tragfähigen „End-of-Live“-Lösung für Tonerkartuschen modellhaft für den westafrikanischen und den ASEAN Raum. Ziel ist es, erste Erkenntnisse über die Umsetzbarkeit zu gewinnen, die in den Zielländern zu weiteren Schritten führen könnten. Gleichzeitig soll am Beispiel diesen beiden Ländern eine Methodik entwickelt werden, die die Umsetzbarkeit in weiteren Schwell- und Entwicklungsländern erleichtert soll.
Projektpartner
ECOLOGICON GmbH | Circular Economy & Consulting
Akteure vor Ort
Republic of Ghana, Ministry of Environment, Science, Technology and Innovation
Deutsche Gesellschaft für internationale Zusammenarbeit GmbH
Recyglo SDN BHD
Projektlaufzeit
Das Projekt hat eine Laufzeit von zwei Jahren (05/2022 - 02/2024, verlängert bis 12/2024).
Förderung
Das Projekt ist gefördert aus Mitteln des Förderprogramms "Exportinitiative Umweltschutz" (EXI) des Bundesministeriums für Umwelt, Natuschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV).
Weitere Informationen
Rückblick
05./06.09.2024 | ReSoCart-ED auf EXI Jahrestagung am 5./6. September 2024
07. - 15. Juni 2024 | Projektreise des ReSoCart-ED-Teams nach Ghana
02. Februar 2024 | Projekttreffen in Augsburg
September 2023 | Marktanalysen zu Tonerkartuschen und Abfallsektor in Ghana veröffentlicht
07. September 2023 | ReSoCart-ED Beispielprojekt bei EXI-Tagung 2023
29. Juni 2023 | UCB-Fachvortrag zu Kartuschenrecycling
15. - 21. April 2023 | Auftaktreise Ghana
Wertstoffe aus dem Laserdrucker
01. August 2022 | Auftaktreise Malaysia
27. Juni 2022 | Kick-Off beim UCB
01. Mai 2022 | Projektstart