Abfall - der Rohstoff am falschen Ort:

Unter diesem Motto von Professor Pomberger erfolgte der erste Studienbesuch im Rahmen der Projektes PLASTECO beim Projektpartner „Das Land Steiermark“ in Graz.

Der Besuch musste auf Grund von Covid-19 von November 2021 auf April 2022 verschoben werden und ist erst der zweite Vor-Ort-Workshop seit Projektbeginn.

Der Studienbesuch startete am 05.04.2022 mit einer Stadtführung durch die steiermärkische Landeshauptstadt Graz, die zugleich die zweitgrößte Stadt Österreichs ist. Am Abend erfolgte nach zwei Jahren Online-Meetings ein reger persönlicher Austausch zwischen Projektpartnern und teilnehmenden Stakeholdern zum Projekt im Allgemeinen aber auch zu relevanten Themen wie der EU-Kunststoffpolitik und Good Practices aus verschiedenen Ländern.

Der nächste Tag startete mit einer Gebäudebesichtigung des PLASTECO-Partners „Das Land Steiermark“ und einem kurzen Einblick in die Arbeit des Referats für Abfall- und Ressourcenwirtschaft sowie einer Einführung zum Green Tech Cluster durch Nicole Velimirovic. Anschließend besuchten die Teilnehmenden einen Abfall-Sortier-Betrieb der Firma Saubermacher in der die komplette Prozesskette zur Aufbereitung und Abfallsortierung der Wertstoffe aus dem gelben Sack live besichtigt werden konnte. Im Rahmen eines Vortrags legte die Fima Saubermacher dar, inwiefern verschiedenste digitale Technologien verwendet werden, um Abfälle zu reduzieren, zu sortieren und somit CO2 einzusparen. Besonders hervorzuheben sind hier die sogenannten Müllscanner, die den eingesammelten Abfall der Bevölkerung analysieren und über eine App Feedback zur Trennqualität von Rest- und Biomüll an den Bürger:innen geben, so dass diese in Zukunft Fehlwürfe vermeiden können. Eine weitere smarte Technologie ist der Einsatz von speziell entwickelten Sensoren für Müllsammelstationen, so dass diese nur bei Bedarf geleert werden und Leerfahrten der Abholfahrzeuge vermieden werden wodurch zum einen CO2 eingespart wird und zum anderen überfüllte Container und damit verlorene Rohstoffe vermindert werden. Am Nachmittag folgte die Besichtigung eines Wertstoffhofes, in welchem Bürger:innen aus der Region größere Mengen verschiedenster Wertstoffe abgeben. Das Besondere daran: ergänzt wird der Hof um ein kleines Gebrauchtwarengeschäft, in dem noch intakte Gegenstände verkauft werden, anstatt sie dem Abfallstrom zuzuführen.

Der Studienbesuch endete nach drei informativen Tagen mit der Besichtigung der Montanuniversität Leoben sowie einem Vortrag von David Zidar (Department Kunststofftechnik) zu Polymeren, Nachhaltigkeit und möglichen Recyclingstrategien für Kunststoffe. Alle Projektpartner konnten durch den persönlichen Austausch und die gesammelten Informationen für die anstehende Projektarbeit viele neue Impulse vom Studienbesuch mitnehmen.

Der nächste Studienbesuch steht schon im Mai beim PLASTECO-Projektpartner „Baltic Coasts“ in Riga an. Dort werden dann die Themen Mikroplastik und Kunststoffe in Gewässern vertieft behandelt.
 

Bei Fragen zum Projekt PLASTECO oder zu den Inhalten des Study Visits kontaktieren Sie gerne auch Stephanie Lizak.