Am 24.11.2020 fand der interregionale Workshop mit dem Titel „Urban water management policies and practices to reduce microplastics leakage to the environment” statt.
Dieser Workshop wurde vom Umweltcluster Bayern ausgerichtet und war der erste von vier interregionalen Workshops, die im Rahmen des Interreg Europe Projektes PLASTECO stattfinden.
Aufgeteilt war der Online-Workshop war in zwei Blöcke: am Vormittag gab es sechs Expertenvorträge mit der Möglichkeit Fragen an die ReferentInnen zu stellen. Rund 70 TeilnehmerInnen waren über zoom anwesend. Nach der Mittagspause fand der interaktive Teil mit 42 TeilnehmerInnen statt, hier wurde in sechs virtuellen Räumen diskutiert.
Screenshots: Umweltcluster Bayern
Zu Beginn des ersten Teils gab die Expertin für Plastikfreies Leben, Sylvia Schaab vom Forum Plastikfreies Augsburg, eine Einführung zum Thema Mikroplastik. Anschließend referierten Prof. Christian Schaum und Natalie Wick von der Bundeswehr Universität München über das Vorkommen von Mikroplastik in Kläranlagen und die Herausforderungen bei dessen Probenahme und Analyse. Danach stellte Dr. Sebastian Porkert, Gründer des bayrischen Start-ups Ecofario ein neuartiges Separationsverfahren vor. Klaus Stegmayer, Leiter der Kläranlage Augsburg, ging der Frage nach „Ist Mikroplastik ein Problem in seiner Kläranlage?“ und Prof. Francesca Malpei von der Universität POLITECNICO aus Mailand stellte die Ergebnisse einer Arbeitsgruppe vor, die sich ebenfalls dem Thema Mikroplastik in Kläranlage widmet. Zum Abschluss des Vormittags referierte Roberto Saettone von PlasticsEurope Italien über eine Initiative, die den Verlust von Plastikpellets in der Kunststoffindustrie verringern möchte.
Durch diese sechs Vorträge wurde sehr viel wertvolles Fachwissen mit den TeilnehmerInnen aus den sechs PLASTECO Projektpartner-Ländern geteilt. Es waren sowohl Projektpartner als auch deren relevanten Stakeholder bei dem Online-Workshop anwesend.
Am Nachmittag diskutierten die TeilnehmerInnen in sechs virtuellen Räumen über bestehende und mögliche Initiativen und politische Instrumente im Bereich Mikroplastik im Abwasser sowie darüber was Industrie und KonsumentInnen beitragen können, um Mikroplastikeinträge in die Natur zu minimieren. Auch wurde die aktuelle Situation in den verschiedenen Ländern und Regionen diskutiert. Die Ergebnisse der Breakout Session wurden mit Hilfe des Online-Whiteboards Mural dokumentiert.
Screenshots: Umweltcluster Bayern
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass das Thema Mikroplastik in Kläranlagen noch in den Kinderschuhen steckt, es jedoch bereits viele Forschungsprojekte dazu gibt. Zudem diskutieren einige Länder ein Verbot von Mikroplastik in Kosmetikprodukten. In Frankreich müssen ab 2025 beispielsweise alle neue Waschmaschine einen Filter beinhalten, der Mikroplastikpartikel aus synthetischer Kleidung zurückhält, damit diese nicht im Abwasser landen. Die TeilnehmerInnen des Workshops waren sich jedoch einig, dass die Bevölkerung zum Thema Mikroplastik noch mehr sensibilisiert werden sollte.
Ein Workshopbericht sowie die Präsentationen der ReferentInnen sind bald verfügbar. Bei Interesse melde Sie sich gerne bei Christina Zegowitz.